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Joodse Gebedspraktijk


Het Jodendom is een Religie van de daad. Het dagelijks gebed (hebr. Tefillah) herinnert iedere Jood hieraan. Religiöse Juden – Männer wie Frauen - beten drei Mal täglich: morgens Schacharit, nachmittags Mincha und abends Maariv. Beim Gebet bedecken Juden den Kopf mit einer Kippa oder einer anderen Kopfbedeckung (die Kippa ist eine moderne Erscheinung!) und benutzen beim werktäglichen Morgengebet Tefillin (Gebetsriemen) und Tallit (Gebetsschal) - letzterer wird auch am Shabbat und an Festtagen verwendet.

Die Gebete werden nach einem Grundmuster gebetet, das je nach Wochentag oder Festtag leicht variiert. Das Gebetbuch, das diese Gebete enthält, heißt Siddur. Das Gebetbuch für einen Festtag heißt Machsor. Zu den Gebeten gehören Tehillim (Psalmen), das Schma Jisrael (Höre, Israel), Amida oder Achtzehnbittengebet (Schmone Esre). In orthodoxen und konservativen Synagogen wird alles in hebräischer Sprache gebetet, im liberalen Judentum werden einige Gebete in der Landessprache gesagt.


Struktur des jüdischen Morgengebetes (Schacharit) [Bearbeiten]
Morgenlobsprüche (???? ???? Birkat HaSchachar) - private Brachot und Studientexte, die zwar in den privaten Bereich gehören, aber traditionell in der Synagoge von jedem für sich gesagt werden.
Psalmverse (????? ????? Psuke de Simra) - Psalmen und andere poetische Texte vor allem aus der Bibel zur Vorbereitung auf das Gebet. An Festtagen - dazu gehört auch der Shabbat - wird dieser Gottesdienstteil erheblich erweitert. In liberalen Gemeinden wurde er - bereits im 19. Jh. - drastisch gekürzt und besteht in heutigen liberalen Gebetbüchern vor allem aus Liedern und Meditationstexten, die zum Gottesdienst hinführen sollen.
Barchu (????) - Aufruf zum Gebet: "Lasst und Gott preisen".
Schma und seine Brachot (??? ??????) - Das Schma besteht aus drei Tora-Texten, die jeden morgen und abend vor dem Gebet studiert werden: Dewarim (5. Buch Mose) 6,4-9; Dewarim (5. Buch Mose) 11, 13-21 und Bemidbar (4. Buch Mose) 15,37-41. Das Studium von Toratexten wird mit Lobsprüchen begonnen und beendet, daher sagt man Lobsprüche vor und nach dem Schma. Es sind morgens andere Texte als abends.
Amida (?????), auch Schmone Esre (???? ????) oder Tefilla (?????). Das eigentliche Gebet im Judentum. Mit ihm wird das Gebot des täglichen Opfers erfüllt. Es besteht aus einem Anfangsteil aus drei Brachot (Awot "Vorfahren", Gewurot "Machterweise" und Keduschat ha-Schem "Heiligung Gottes"), einem Hauptteil und einem Schluss aus wiederum drei Brachot (Awoda "Kultischer Dienst", Hoda'a "Dank" und Birkat Schalom "Priestersegen und Friedensbitte") Der Hauptteil bezieht sich auf konkrete Anliegen des Tages. An Wochentagen besteht er aus 13 Bitten für ein jüdisches Leben, am Schabbat aus einer Bitte für einen guten Ruhetag, an Festen entsprechend für das jeweilige Fest.
Ordnung der Toralesung (????? ????) - Am Schabbatmorgen, sowie im Wochentagsgebet am Montag- und Donnerstagmorgen folgt die Aushebung der Torarolle (Sefer Tora) aus dem Toraschrein (Aron), eine Prozession der Rolle durch die Gemeinde, die öffentliche Vorlesung aus der Rolle und die Rückbringung der Rolle in den Schrein. Am Schabbat und an Festtagen wird die Toralesung mit einem Abschnitt aus den Propheten ("Haftara" = Abschluss) beendet. Es folgen Gebete für die Gemeinde, die Regierung, den Staat Israel, usw.
Mussaf-Amida (????? ????) - An Festtagen - dazu zählt auch der Schabbat - wird in orthodoxen und konservativen Gemeinden entsprechend dem im der Tora gebotenen Zusatzopfer an einem Fest eine zusätzliche Amida gebetet. Sie enthält in ihrem Hauptteil die Rezitation der Opferanweisungen für das jeweilige Fest. In liberalen Gemeinden ist eine Mussaf-Amida klassisch nicht üblich. In letzter Zeit werden aber an ihrer Stelle Meditiationen oder alternative Formulierungen eingeführt.
Schlussteil - Das Ende des Gottesdienstes ist traditionell vor allem durch das Kaddisch geprägt. In orthodoxen Gemeinden endet der Gottesdienst mit einer Reihe von Studientexten, auf die ein Kaddisch der Trauernden (Kaddisch Jatom) gesagt wird. Das Alenu-Gebet oder der Tagespsalm ist einer dieser Studientexte. In liberalen Gemeinden hat man die vielen Kaddisch-Wiederholungen abgeschafft, um eine erhöhte Konzentration auf Text und Situation für dieses Gebet zu schaffen. Hier gibt es daher nur das Alenu und ein Kaddisch Jatom, dass von allen Trauernden gemeinsam gesprochen wird.

Struktur des jüdischen Nachmittag und Abendgebets (Mincha und Ma'ariw) [Bearbeiten]
Psalmverse - Einen Eingangsteil gibt es zwar auch im Nachmittag- und Abendgebet, jedoch nicht in vergleichbarer Ausgestaltung wie im Morgengebet. Das Minchagebet beginnt mit Psalm 145, das Abendgebet mit Psalm 134. Eine Ausnahme bildet das Abendgebet zu Beginn des Schabbat (Erew Schabbat), das einen eigenen, ausgeführten Eingangsteil hat (Kabbalat Schabbat "Empfang des Schabbat". Dieser Teil entstand im 16. Jahrhundert bei Mystikern in Sefat. Man studiert sechs Psalmen in Analogie zu den sechs Wochentagen. (Diese Psalmen sind Psalm 95-99 und Psalm 29. Vor dem siebten Psalm, Psalm 92 "Lied für den Schabbattag", mit dem der Schabbat liturgisch beginnt, singt man eine Hymne zur Begrüßung des Schabbat (Lecha Dodi likrat Kallah).
Für Festtage gibt es weitere besondere Texte, an Jom Kippur zum Beispiel das Gebet Kol Nidre.

Barchu (????) - Aufruf zum Gebet: "Lasst und Gott preisen".
NUR IM ABENDGEBET: Schma und seine Brachot (??? ??????) - siehe oben. MINCHA Schabbat und Fasttage: Toralesung. AN ALLEN ANDEREN TAGEN, d. h. den normalen Wochentagen folgt in einem Nachmittagsgebet auf Barchu unmittelbar die Amida.
Amida (?????), auch Schmone Esre (???? ????) oder Tefilla (?????). - siehe oben.
Schlussteil - Alenu, Kaddisch, eventuell ein Hymnus.

Lobsprüche [Bearbeiten]
Neben den Gebeten sagen religiöse Juden zu vielen Gelegenheiten Lobsprüche (hebr. ?????, Brachot), so u.a. über das Essen oder vor der Ausübung einer Mizwa (hebr. ????, Gebote). Diese Mini-Gebete heißen "Lobsprüche" (Brachot), weil als "Gebet" nur die Amida verstanden wird.

Man sagt Lobsprüche vor der Ausübung einer Mitzwa (Birkot ha-Mitzwot ???? ?????), zum Beispiel vor dem Entzünden der Schabbatkerzen, vor dem Anziehen des Tallit, vor dem Entzünden der Chanukkakerzen, usw. Diese Brachot sagt man stets vor der Ausübung der Tat.
Man sagt Lobsprüche vor dem Genuss von Dingen (vor dem Schmecken, Riechen, Trinken, Sehen) (Birkot ha-Nehenin ????? ??????), zum Beispiel vor dem Trinken von Wein, vor dem Trinken von anderen Getränken, vor dem Essen von Brot, vor dem Essen von Gemüse oder Früchten, vor dem Riechen an Gewürzen, usw. Die Brachot vor dem Trinken, Schmecken und Riechen sagt man vor der Handlung. Brachot über das Sehen sagt man, nachdem man eine schöne oder bedeutsame Sache - z. B. einen Regenbogen, eine(n) Gelehrte(n), einen berühmten Menschen, eine wiederaufgebaute Synagoge, usw. - entdeckt hat.
Man sagt Lobsprüche, um Gott zu danken, zu loben oder für etwas zu bitten (Birkot hoda'ah ????? ?????), zum Beispiel um Gott zu preisen, dass er Kraftlosen wieder Stärke gibt, usw.
Brachot können in jeder Sprache gesagt werden.

Zum häuslichen Schabbat, der wöchentlichen Erinnerung an den Auszug aus Ägypten und der Erschaffung der Welt sowie auch ein Zeichen des Bundes Gottes mit dem Volk Israel (Geschenk der Liebe Gottes) gehört das Entzünden der Schabbatkerzen und ein Lobspruch über das Licht sowie der Kiddusch über ein Glas Wein zur Heiligung des Tages. Es liegen zwei zopfartig geflochtene Schabbatbrote (hebr. Challah, jidd. Barches) auf dem Tisch. Sie werden für die Lobspruch über das Brot verwendet, mit dem das Essen am Schabbat beginnt. (Jedes Essen beginnt mit Brot, das besondere am Schabbat sind die Challot.) Die Kerzen werden in der Regel zuhause zu Beginn der Dämmerung entzündet, das festliche Essen mit Kiddusch und Schabbatbrot und dem eigentlichen Essenabendessen folgt nach dem Gottesdienst - sofern der Gottesdienst besucht wird.


Literatur [Bearbeiten]
Rabb. Chaijm Donin: Jüdisches Gebet heute
Jakob J. Petuchowski: Gottesdienst des Herzens
Annette Böckler. Jüdischer Gottesdienst. Wesen und Struktur, Berlin: Jüdische Verlagsanstalt 2000, ISBN 3-934658-19-9