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Vormen
van Christelijk gebed:
Spontaan en volgens een regel
Das Gebet gehörte von Anfang an zu den wichtigsten Ausdrucksformen
des christlichen Glaubens. Gebet ist sprechender Glaube, Antworten auf
das Wort Gottes, in welchem Gott selbst sich den Gläubigen mitteilt,
indem er sie aufnimmt in das Gottesverhältnis Jesu. Im christlichen
Gebet hört Gott die Stimme seines eigenen Sohnes. Christliches Beten
ist so das gnadenhafte Anteilhaben an einem göttlichen Liebesgeschehen
und darum keine bloß menschliche Leistung. Christliches Gebet ist
auch keine "Maßnahme", sondern das freudige und dankbare
Erinnern, dass alles in Gott unaufhebbar geborgen ist. Aus dem Gebet erwächst
Freiheit und Liebe. Bereits im Neuen Testament sind viele verschiedene
Gebetsformen erwähnt: Psalmen, Bitte, Dank, Fürbitte, Anbetung.
Einige der am häufigsten gebrauchten christlichen Gebete stammen
aus dem Neuen Testament, z.B. das Vaterunser und das Magnificat. Besonders
viele Lobeshymnen sind in der Offenbarung des Johannes enthalten.
Bis heute hat das Gebet einen zentralen Platz in der Praxis aller christlichen
Konfessionen.
Alle kennen das Vaterunser und die Psalmen ebenso wie persönlich
formulierte Gebete und Kirchenlieder in Gebetsform. Die orthodoxen, katholischen
und anglikanischen Kirchen haben eine reiche Tradition von vorformulierten
Gebeten für den liturgischen und persönlichen Gebrauch (siehe
liturgische Gebete), im Pietismus und im freikirchlichen Raum sind die
Gebete in der Regel spontan formuliert.
Alle christlichen Konfessionen wenden sich im Gebet direkt an Gott und
gehen davon aus, dass Gott Gebete hört. Christen wenden sich im Gebet
an den Dreieinigen Gott, beten zu Gott dem Vater, zu Jesus Christus und
manche auch direkt zum Heiligen Geist, wobei es in den meisten Konfessionen,
von fest formulierten liturgischen Gebeten abgesehen, dem einzelnen überlassen
ist, an wen er sich im Gebet wendet. In der katholischen und der orthodoxen
Kirche können Gebete auch an Maria und an Heilige gerichtet werden,
wobei diese Gebete eine Bitte um Fürsprache beim dreieinigen Gott
sind.
Christen glauben, dass Gott Gebete erhört, wobei es über die
Art und Häufigkeit der Gebets-Erhörung sehr unterschiedliche
Erkenntnis bzw. Sichtweisen gibt.
Ebenso glauben viele Christen, dass Gott im Gebet durch den Heiligen
Geist zum Betenden reden kann. Dabei kann es sich um Prophetie, Erleuchtung
und persönliche Eingebungen handeln, aber ebenso um alltägliches,
wie dass Gott z.B. die Aufmerksamkeit auf einen Bibelvers lenkt, der in
die Situation passt, oder ein allgemeines Gefühl des Getröstetseins
gibt. Praktisch alle Konfessionen, bei denen Prophetie oder Erleuchtung
als Geistesgabe anerkannt sind, haben allerdings gewisse Sicherheitsregeln,
um allzu wilde Fantasie in Grenzen zu halten, z.B. Beurteilung durch erfahrene
Christen oder Gemeindeleiter, Beurteilung durch die Gemeinschaft anhand
der Bibel, Beurteilung durch die kirchliche Lehre, vor allem aber Beurteilung
vom Willen Gottes her: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst (Mt
22,34-40). Was mit der Liebe (agape) nicht vereinbar ist, kann nicht Gottes
Wille sein.
Gebetsformen [Bearbeiten]
Das Christentum kennt viele Gebetsformen.
Im Gottesdienst: Bei fast allen Konfessionen gehört das Vaterunser
zum Gottesdienstablauf, entweder vom Liturgen oder gemeinsam gesprochen.
Daneben gibt es je nach Konfession liturgische Gebete, oft im Wechsel
zwischen Einzelnen und der Gemeinde, freie oder vorformulierte Gebete
des Gottesdienstleiters oder gemeinsames freies Gebet der Gemeinde.
In Gruppen: Es gibt feststehende Gebetsliturgien, z. B. das Trisagion
der orthodoxen Kirche, der Rosenkranz in der katholischen Kirche, der
Evensong in der anglikanischen Kirche oder das Stundengebet. Im März
gibt es jedes Jahr einen ökumenischen Frauengebetstag, an dem überall
die gleiche Liturgie gebetet wird, die von Frauen eines bestimmten Landes
zusammengestellt wurde. Die Evangelische Allianz hat im Januar jeweils
eine Gebetswoche und regelmäßige überkonfessionelle Gebetsabende,
die reihum in den Gemeinden der Allianz stattfinden.
Gebete per E-Mail: Vorgefertigte Gebete werden per E-Mail verschickt (z.B.
Mailgebet) und können von den Lesern mit einem Internetanschluß
überall gebetet werden; häufig dient es der Besinnung mitten
im Alltag oder der kurzen Auszeit zwischendurch.
24 Stunden Gebet: Vorwiegend im Umfeld der charismatischen Bewegung im
Rahmen des Wächterrufs, aber auch in der Herrnhuter Brüdergemeine
[1] vorhanden, geht es darum, dass jeden Tag über 24 Stunden am Stück
in verschiedenen Schichten im Verbund gebetet wird.
Themengebete: Es gibt ebenfalls zahlreiche Gebetsgruppen, darunter auch
solche, die für ganz spezifische Anliegen beten, z.B. Friedensgebete.
In der Familie: In manchen christlichen Familien sind noch Tischgebete
üblich, häufiger noch gibt es ein Nachtgebet mit den Kindern.
Gemeinsame Familienandachten sind heute eher selten. Meistens beschränken
sich die Eltern auf das Vorlesen der Herrnhuter Losungen oder eines christlichen
(Kinder-)Kalenders wie z.B. die "Helle Straße".
Kindergebete: Sind meistens in Reimform vorformulierte Gebete wie z.B.:
"Ich bin Klein, mein Herz mach (ist) rein, soll niemand darin wohnen
als Jesus (Gott) allein." Doch beten Kinder oft auch ohne Anleitung
selbstformulierte Gebete.
Tischgebete: Weit verbreitet ist z.B. "Alle gute Gaben, alles was
wir haben, kommt oh Gott von Dir, wir Danken dir dafür."
Abendgebete dienen dazu den Tag mit Gott zu beschließen.
Bibeltextbeten: Hierbei werden Bibeltexte, vorwiegend die Psalmen aus
dem AT oder Gebete aus den Briefen des NT, im Wortlaut oder in eigene
Worte übertragen als Gebet an Gott rezitiert.
Gebetslieder wurden schon zu biblischer Zeit gesungen und sind in den
Psalmen überliefert. Lobpreis sind an Gott gerichtete Lieder, die
ihn und seine Eigenschaften und/oder Taten preisen.
Einzelne: Hier geht das Spektrum von einem Vaterunser vor dem Einschlafen
über eine tägliche Stille Zeit bis zu den Exerzitien des Ignatius
von Loyola; oder - ziemlich schlicht - freie Gespräche mit Gott,
nicht vorformuliert, Eingaben des Heiligen Geistes dialogisieren wiederum
mit Gott selber - vorgegebene Rituale dabei außer Acht lassend,
wobei die Seele Erquickung im nach außerhalb meistens nonverbalen
Vorgang erfährt, dabei dennoch unwillkürlich oft die Hände
gefaltet (besonders bei Dank) für genaue Beobachter zu erkennen sind.
Gebetsinhalte [Bearbeiten]
Das Gebet beinhaltet nicht nur Dank und Bitte oder Fürbitte, der
Bittcharakter bildet oft nur einen Aspekt des Gebetes.
Beispielsweise sehen die Mystiker im Gebet vielmehr eine Kontaktaufnahme
oder gar ein Zwiegespräch mit Gott, da sie auf das Bibelwort vertrauen,
dass Gott selbstverständlich genauestens weiß, was der Betende
benötigt: »Denn euer Vater weiß, was ihr nötig habt,
ehe ihr ihn bittet«[1]. So ist die eigentliche Grundform allen christlichen
Betens Anbetung: Die alles Begreifen übersteigende Herrlichkeit Gottes
anerkennen.
Gebetshaltung/Symbole [Bearbeiten]
In der Kirche wird meistens stehend (Ausdruck des Respekts) oder kniend
(Ausdruck der Unterwerfung) gebetet, während im persönlichen
Gebet (im Kämmerlein, außerhalb der Kirche) keine bestimmte
Körperhaltung verbindlich ist.
Typisch für das christliche Beten ist das Falten der Hände.
Diese Geste soll verdeutlichen, dass sich der Beter nur auf Gott konzentriert
und nicht mit anderen Dingen beschäftigt ist. Die aneinandergelegten
offenen Handflächen entsprechen der Haltung bei der Huldigung des
Lehnsherren im mittelalterlichen Feudalsystem und wird etwa seit dem 11.
Jahrhundert praktiziert. Das Gebet mit zusammengeballten Händen kam
erst in der Reformation auf. Daneben gibt es noch seltenere, ältere
Formen, wie das Kreuzen der Hände vor der Brust. Das Ausstrecken
der Arme im Gebet stammt sogar aus dem vorchristlichen Mittelmeerraum
und Orient, es geht auf die Körperhaltung der Bettler zurück.
Katholische Christen beginnen das Gebet stets mit den Worten "Im
Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes". Außerdem
bezeichnen sie sich bei Beginn und Abschluss eines jeden Gebetes mit dem
Zeichen des Kreuzes. Orthodoxe Christen bekreuzigen sich ebenfalls, wobei
bei denen sogar die Haltung der Finger eine wesentliche Rolle spielt (siehe
Kreuzzeichen). Im Protestantismus ist das Kreuzschlagen kaum verbreitet.
Gebetsgemeinschaften [Bearbeiten]
Es gibt auch Gebetsgemeinschaften, z. B. den Rosenkranzsühnekreuzzug.
Am 2. Februar 1947 gründete der Franziskanerpater Petrus Pavlicek
in Wien eine Ewige Rosenkranzgemeinschaft, die bald in Rosenkranz-Sühnekreuzzug
umbenannt wurde.
Christliches Gebet um Heilung [Bearbeiten]
Im Christlichen Bereich findet Gebet um Heilung in sehr unterschiedlichem
Rahmen statt:
Privat für sich oder als Fürbitte für den Nächsten
im Besonderen für Familienangehörige und enge Freunde
durch Seelsorger (z.B. Krankenhausseelsorger)
durch die Ältesten der eigenen Kirchengemeinde nach Sündenbekenntnis
(Beichte) und Ölsalbung (Jakobus Kapitel 5) (besonders verbreitet
in evangelikalen Gemeinden)
in Messen (Katholisch)
sog. Heilungsgottesdiensten (nicht immer, aber oft charismatisch, mit
Predigern bei welchen die Gabe (das Charisma) der Heilung angenommen wird.)
in Angeboten überkonfessioneller Gruppen, die sich speziell dem Thema
Gesundheit/Heilung widmen wie z.B. die Initiative Christen im Gesundheitswesen
das Heilungszentrum Karlsruhe oder die deutschlandweite Bewegung der Healing-Rooms
Siehe auch den Unterpunkt: Gebet und Heilung
Biblische Grundlagen [Bearbeiten]
Alles sei möglich für den, der glaube[2], daher gelte: "Bittet,
so wird euch gegeben"[3]. Aber man strebe zuerst nach der Herrschaft
Gottes, dann werde einem alles das, worum sich der Mensch sorge, zufallen[4].
Herrschaft Gottes bedeutet wohl, Jesus als Herrn[5] anzuerkennen, denn
er und Gott seien eins[6]. So fordert Jesus zur Liebe zu Gott und dem
Nächsten auf[7], den Menschen das zu tun, was man von ihnen erwarten
würde[8]. Wenn der Mensch hierin versage, muss er sich wohl nicht
zu sehr fürchten. Denn Versagen sei normal[9] und der "gute
Hirte" Jesus stehe für den (zweifelnden Liebes-) Versager gerade[10]
und wolle ihn stets zurückgewinnen [11]. Also kann der Mensch wohl
mit seinen Nöten immer wieder im Gebet mit Gott, vermittelt durch
Jesus, ins Gespräch kommen und ihn um alles das bitten, was er täglich
benötige. Er müsse sich nur Jesus als seinem Herrn und Anwalt
vor Gott anvertrauen.
Islam [Bearbeiten]
Siehe Hauptartikel: Salat (Gebet)
Baha'i Religion [Bearbeiten]
In der Baha'i Religion spielt Gebet eine wichtige Rolle, so wurden von
den drei Zentralgestalten der Baha'i Religion zahlreiche Gebete geoffenbart.
Abdul Baha sagt: "Es ist die Sprache des Geistes, die zu Gott spricht.
Wenn wir uns, befreit von allen äußerlichen Dingen, im Gebet
zu Gott wenden, dann ist es, als hörten wir die Stimme Gottes in
unserem Herzen. Ohne Worte zu reden, treten wir in Verbindung, sprechen
wir mit Gott und vernehmen die Antwort... Wir alle, wenn wir zu einem
wahrhaft geistigen Zustand gelangen, können die Stimme Gottes vernehmen."
Ein Beispiel für ein Baha'i-Gebet, geschrieben von Abdul Baha: O
Du gütiger Herr! Du hast die ganze Menschheit aus dem gleichen Stamm
erschaffen. Du hast bestimmt, dass alle der gleichen Familie angehören.
In Deiner heiligen Gegenwart sind alle Deine Diener, die ganze Menschheit
findet Schutz in Deinem Heiligtum. Alle sind um Deinen Gabentisch versammelt;
alle sind erleuchtet vom Lichte Deiner Vorsehung. O Gott! Du bist gütig
zu allen, Du sorgst für alle, Du beschützest alle, Du verleihst
allen Leben. Du hast einen jeden mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet,
und alle sind in das Meer Deines Erbarmens getaucht. O Du gütiger
Herr! Vereinige alle. Gib, dass die Religionen in Einklang kommen und
vereinige die Völker, aufdass sie einander ansehen wie eine Familie
und die ganze Erde wie eine Heimat. O dass sie doch in vollkommener Harmonie
zusammenlebten! O Gott! Erhebe das Banner der Einheit der Menschheit.
O Gott! Errichte den Größten Frieden. Schmiede Du, o Gott,
die Herzen zusammen. O Du gütiger Vater, Gott! Erfreue unsere Herzen
durch den Duft Deiner Liebe. Erhelle unsere Augen durch das Licht Deiner
Führung. Erquicke unsere Ohren mit dem Wohlklang Deines Wortes und
beschütze uns alle in der Feste Deiner Vorsehung. Du bist der Mächtige
und der Kraftvolle, Du bist der Vergebende und Du bist der, welcher die
Mängel der ganzen Menschheit übersieht.
Hinduismus [Bearbeiten]
In der Frühzeit des Hinduismus, der vedischen Zeit (1200 v.Chr.),
wurden Hymnen an die Götter gerichtet, die oft mit Bitten verbunden
waren und einen durchaus utilitaristischen Charakter hatten. Auch die
Rezitation von Mantras (wörtl.: Mittel zum Denken) war von frühester
Zeit an ein wichtiges Mittel religiöser Versenkung.
Heute ist wie bei Gläubigen aller Religionen das tägliche Gebet
auch bei Hindus üblich. Gebetet wird in fast allen hinduistischen
Richtungen, vor allem aber im Bhakti Yoga ist die persönliche Hingabe
an Gott und somit die Kommunikation mit ihm wichtig.
Eine populäre Form der Verehrung ist die Anbetung Gottes in einem
Bild oder einem Emblem. Andererseits lehnen auch sehr viele Hindus die
Verehrung in Bildern völlig ab - wie beispielsweise die Anhänger
des Arya Samaj oder die Lingayats, eine im zwölften Jahrhundert gegründete
shivaitische Bewegung.
Hinduistische Gebetspraxis [Bearbeiten]
Es gibt keine allgemeingültigen Vorschriften für Gebete und
keine festen Gebetszeiten, die für alle Hindus gelten, sondern sehr
unterschiedlich gelebte Familientraditionen. Darum ist die Praxis des
Gebetes individuell sehr verschieden:
Weit verbreitet findet man etwa die tägliche Lichtkreiszeremonie,
das Arati, das man in den Häusern der Gläubigen durchführt
oder in den kleinen und großen Tempeln. Meistens am Beginn sowie
am Ende des Tages schwenkt man eine Butterlampe vor dem Bildnis oder dem
Emblem des Göttlichen und läutet dazu eine kleine Glocke. Als
wesentlicher Bestandteil gehört zu dieser Zeremonie das Gebet, gesprochen,
geflüstert, in Gedanken rezitiert oder gesungen.
Viele Hindus beten beim Verlassen des Hauses oder zu Beginn einer Unternehmung.
Sie sprechen oft nur ein kurzes Gebet, indem sie etwa sagen: "Ganesha,
ich verehre dich!" oder "Om Kali!". Insbesondere an bestimmten
Wochentagen verehrt man die einzelnen Formen des Göttlichen, an Donnerstagen
etwa beten manche Hausfrauen zu Lakshmi, der Göttin des Glücks
und des Wohlbefindens. Am Montag steht bei vielen Shiva besonders im Mittelpunkt.
Zu Feiertagen kann man einen Priester ins Haus rufen, der Gebete oder
Gottesdienste (Pujas) für alle durchführt. Genauso kann man
aber auch überlieferte, spezifische Gebete für diesen Tag während
einer Andacht selber beten, allein oder gemeinsam mit anderen.
Anstelle eines Tischgebetes ist es oft üblich, die Speise, meistens
nur eine kleine Portion davon, auf den Altar zu stellen, mit Gebeten anzubieten
und dann diese so gesegnete Mahlzeit zu essen.
Sehr verbreitet ist das andachtsvoll gesungene Gebet, Bhajan , das man
allein singt oder in Gemeinschaft, oft mit einem Instrument begleitet.
Eine andere beliebte Gebetsform stellt das wiederholte Anrufen des Namen
Gottes dar, häufig mit Hilfe einer Gebetskette mit einhundertacht
Kugeln, sooft wird der Name meistens zitiert. Dieses Japa dient der Versenkung
und kann der Übergang zur Meditation sein.
Eine vorgeschriebene Körperhaltung für das Gebet gibt es nicht,
es muss aber in jedem Fall eine Haltung des Respektes sein. Darum zieht
man vorher immer die Schuhe aus, wäscht sich möglichst zumindest
die Hände und wählt einen Sitz, der tiefer liegt als der Altar.
Meistens sitzt man mit verschränkten Beinen im Schneidersitz auf
dem Boden oder man steht vor dem Bildnis. Vor dem Hausaltar oder im Tempel
ist auch die knieende Verbeugung üblich, bei der die Stirn den Boden
berührt.
Zur Gebetshaltung gehören auch die vor der Brust gefalteten Hände,
wobei man diese oft vor und nach Beginn des Gebetes als Respektsgeste
jeweils kurz an die Stirn führt; oder man betet mit vor der Stirn
gefalteten Händen, was besondere Inbrunst ausdrückt. Letztlich
ist aber keine äußere Forme zwingend, nur die innere Haltung.
Quellen und Beispiele von Hindugebeten [Bearbeiten]
Quellen vieler Gebete sind die Veden, die Puranas und nicht zuletzt die
Beispiele großer Bhaktas, der Verehrer Gottes. Selbst von jenen
Personen, die das Göttliche als letztlich absolut formloses, nicht-personales
Brahman definieren, sind inbrünstige Gebete überliefert, etwa
vom großen Philosophen Shankara:
"Ich bete an den Herrn, das höchste Sein, dem einen ersten
Samen des Universums, dem wunschlosen Formlosen, der durch die Silbe Om
erkannt werden kann, durch den das Universum ins Dasein gelangte, der
es erhält und in dem es wieder vergeht." (Vedasarasivastava)
Das bekannteste Gebet ist das Gayatri-Mantra, eine vedische Hymne, welche
das Göttliche in Form der Sonnenkraft, Surya, um geistiges Licht
anruft. Viele Hindus sprechen oder singen es täglich, wobei der Gebrauch
sich nicht auf Brahmanen beschränkt, wie oft behauptet, sondern alle
beten es.
Das Mrityunjaya-Mantra verehrt Shiva:
"Wir verehren den Dreiäugigen der duftet und alle Wesen nährt.
Wie eine reife Gurke von ihrer Bindung (am Stängel) gelöst wird,
möge er uns vom Tod befreien in die Unsterblichkeit.
Ziel der Gebete und Anrufungen sind die verschiedenen, oft, aber nicht
immer, anthropomorph gedachten Formen des letztlich formlosen Höchsten.
Entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist der Hinduismus nicht polytheistisch.
Alle Schulen lehren das formlose Eine, wenn auch in unterschiedlichen
Philosophien. Die am meisten verbreiteten Philosophien sehen die verschiedenen
Götter und Göttinnen als verschiedene Formen des höchsten
Einen, das letztlich formlos ist.
Ein sehr populäres Gebet, das Millionen von Hindus täglich
singen, besonders zur täglichen Lichtkreis-Zeremonie, dem Arati,
ist das Jay Jagadish Hare. In diesem Text kommt deutlich zum Ausdruck,
dass das Wissen um die Einheit auch in den Gebeten der einfachen Gläubigen
enthalten ist. Ein Ausschnitt:
"Ehre sei Dir, O Herr der Welt! Ehre sei dem ewigen Herrn!...
Du bist meine Mutter, mein Vater bist du. Wo sonst finde ich Zuflucht
, O Herr?
Ausser Dir ist kein Zweiter, kein anderer neben Dir.
Auf wen kann ich hoffen, wenn nicht auf Dich! Ehre sei Dir, O Herr der
Welt! ...
Nimm die Gier von mir und alles Übel, O Herr!
Vermehre die Hingabe und Liebe zu Dir und lass mich den Heiligen dienen!
Ehre sei Dir, O Herr der Welt!"
Zitate [Bearbeiten]
Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist, ein gebrochenes und reuiges
Herz wirst du, Gott, nicht verachten. - (Psalm 51,19)
Das Werk gibt dem Wort innere Stärke, doch das Gebet erwirbt für
Taten und Worte innere Kraft. - Bernhard von Clairvaux
Der Mensch ist von Gott nie weiter entfernt als ein Gebet. - Mutter Teresa
Wenn ihr betet, macht es nicht so wie die Heuchler, die sich dazu gern
in die Synagogen und an die Straßenecken stellen, damit sie von
den Leuten gesehen werden. Ich versichere euch: Mit dieser Ehrung haben
sie ihren Lohn schon kassiert. Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ
die Tür und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dann wird
dein Vater, der ins Verborgene sieht, dich belohnen. Beim Beten sollt
ihr nicht plappern wie die Menschen, die Gott nicht kennen. Sie denken,
dass sie erhört werden, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht
wie sie! Denn euer Vater weiß ja, was ihr braucht, noch bevor ihr
ihn bittet. - Jesus Christus in der Bergpredigt über das Beten, Matthäus
6,5-8; zitiert nach der Neuen evangelistischen Übertragung (NeÜ)
der Bibel
Gott bitten heißt, sich mit der Hoffnung schmeicheln, durch Worte
könne man die ganze Natur ändern. - Voltaire
Gebet und Heilung [Bearbeiten]
Manche Menschen glauben an eine gesundheitsfördernde Wirkungen des
Betens, sowohl für andere Menschen als auch für den Betenden
selbst. Beten kann auf jeden Fall einen Placeboeffekt bewirken und auf
diese Weise zur Gesundung beitragen. Eine Wirkung die darüber hinausgeht
konnte durch wissenschaftliche Untersuchungen aber nicht festgestellt
werden. Dass einzelne Studien eine solche Wirkung zu bestätigen scheinen
ist allein aufgrund statistischer Schwankungen zu erwarten.
Der amerikanische Kardiologe M. Krucoff von der Duke University veröffentlichte
2001 eine Machbarkeitsstudie und im Juli 2005 in der Zeitschrift Lancet
eine größere Studie mit 750 Patienten. In ihr konnte eine bessere
Genesung derjenigen, für die unter anderem gebetet worden war, nicht
nachgewiesen werden.
1988 hat der amerikanische Kardiologe Dr. Randolph Byrd eine Doppelblindstudie
durchgeführt, die den positiven Einfluss von Gebet nachgewiesen haben
soll. Die Fakten der Untersuchung sollen von der American Heart Association
als Vortrag angenommen worden sein. Aus: Medical Tribune, 14. März
1986
Nach einer Studie der Universität Witten-Herdecke an 112 Krebspatienten
und 57 an Multipler Sklerose Erkrankter seien 40 Prozent der Befragten
überzeugt gewesen, mit Hilfe spiritueller Quellen ihre Krankheit
günstig beeinflussen zu können.
An der Columbia Universität (New York) wurde unter 219 Frauen mit
unerfülltem Kinderwunsch eine Doppelblindstudie durchgeführt.
Für die Hälfte wurde gebetet, ohne dass die Frauen und die Ärzte
davon wussten. Die Hälfte der Frauen in der Betgruppe
wurden schwanger. Das waren doppelt so viele wie in der Kontrollgruppe.Quelleangabe
fehlt
An sechs US-Kliniken wurden 1800 Patienten, die einen Herzeingriff vor
sich hatten, auf drei Gruppen eingeteilt. Der einen Gruppe sagte man nichts
bezüglich Beten, wurde aber auch nicht gebetet; der zweiten Gruppe
sagte man, man würde täglich für sie beten, aber gebetet
wurde nicht; und der letzten Gruppe sagte man, man würde für
sie beten und dies wurde auch täglich getan. Die einzige Erkenntnis
bestand darin, dass bei den Patienten aus zwei Gruppen die Häufigkeit
von Herzrythmusstörungen nach dem Eingriff um 14% stärker gestiegen
- nämlich jene zwei Gruppen, dessen Mitgliedern man sagte, es würde
für sie gebetet. Die Ärzte erklärten diesen Effekt mit
der persönlichen Aufregung, die mit einer echten - oder vorgetäuschten
- Anteilnahme verbunden ist. (Nature, 27. März 2006)
Besser untersucht ist, dass betende Menschen selbst häufig einen
gesundheitsfördernden Lebensstil haben. Dies könnte auch erklären
dass Patienten, die glauben und beten, über ein stärkeres Immunsystem
verfügten und sich nach Operationen schneller erholen.
Siehe auch den Unterpunkt: Christliches Gebet um Heilung
Siehe auch [Bearbeiten]
Gebetsarten, Tischgebet, Gebetbuch
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